Lektion 3: Mit dem Jumbo nach
Afrika
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Jetzt schon einen Jumbo fliegen? Kann man das? Man
kann. So ein Jumbo fliegt sich dank dem Autopiloten einfacher als
ein kleines Sportflugzeug.
Zur Flugvorbereitung gehört ein Blick
auf die Landkarte, um sich zu orientieren, wo es so langgeht. Ein
Weltatlas leistet da gute Dienste. Wir wollen von München nach
Gibraltar, mal die Meerenge angucken. Von München aus geht es
Richtung Süden über die Alpen. Genau Süden wären 180 Grad, aber wir
müssen etwas mehr Richtung Westen, also sagen wir mal 200 Grad
Steuerkurs. Das merken wir uns. Sobald wir am Meer sind, biegen wir
rechts ab und machen eine Sighseeingtour entlang der
Mittelmeerküste, da braucht man dann keine Kurse mehr.
![](p1.jpg)
Wir laden uns einen Jumbo (Boeing 747-400), legen als
Startflughafen München, Bahn 26 R fest, stellen auf klarer Himmel
und kümmern uns um die Uhrzeit. Und stellen den Gashebel auf Null.
Der Flusi begrüßt einen wieder mit der Cockpitansicht. Mit dem
Knopf oben am Joystick und den Plus- und Minustasten kann man sich
da ein bißchen umsehen, um sich zu orientieren. Anschließend
wechseln wir mit F10 zum Instrumentenbrett und man denkt sich als
erstes "Das werde ich nie kapieren".
Aber es ist überhaupt nicht schwer. Als erstes suchen wir Tacho
und Höhenmesser, davon gibt es zwei, dann den Kompass, davon gibt es
gleich drei. Das Variometer, das uns die Steig- oder Sinkrate angibt,
ist nicht rund, sondern eine längliche Skala. Solange der kleine
blaue Strich in der Mitte zwischen den zwei kleinen roten Strichen
steht, ist man im Geradeausflug. Steigt man, so wandert der blaue
Strich nach oben.
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Jetzt zum wichtigsten Teil, dem Autopiloten. Vom dem brauchen wir
den Wählschalter für den Steuerkurs und die Flughöheneinstellung.
Außerdem den Hauptschalter. Zur Startvorbereitung stellen wir schon
mal die Flughöhe auf 8.000 Fuß. Dazu klickt man wiederholt auf die
rechte Seite der Skala oder des Drehreglers bis man 8.000 angezeigt
bekommt. Die Maustaste gedrückt halten erhöht die
Umschaltgeschwindigkeit. Hat man sich "verfahren", klickt man auf
der linken Seite, dann geht es wieder rückwärts.
Sofort nach dem Start klickt man auf die Taste "HOLD", um den
automatischen Steigflug einzuschalten, dann auf die Taste "CMD", um
den Autopiloten zu aktivieren.
![](p3.jpg)
Im Gegensatz zur DC-3 hebt der Jumbo nicht automatisch ab, dazu
ist er zu schwer. Sobald man 180 Knoten Geschwindigkeit erreicht
hat, zieht man den Joystick bis etwa zur Hälfte zu sich heran und
schaltet mit F11 in die Außenansicht. Dann sieht man die Fluglage
und kann mit dem Joystick etwas nachgeben, falls es zu steil
aussieht. Außerdem muss man mit der Taste "G" das Fahrwerk
einfahren. Dann mit F10 zurück zum Instrumentenbrett und auf "HOLD"
und "CMD" klicken. Also Vollgas, abheben, Fahrwerk rein und den
Autopiloten einschalten.
Dann ist erstmal Verschnaufpause, der Jumbo steigt automatisch
auf 8000 Fuß und geht in den Geradeausflug über, ohne dass man sich
um etwas kümmern muss.
![](p4.jpg)
Aber bald hört man ein seltsames Klappern und bekommt eine
Overspeed-Warnung angezeigt. Dem Flusi macht das nichts aus, aber
man kann das Gas zurücknehmen, bis man 370 Knoten erreicht hat. Das
ist die offizielle Reisegeschwindigkeit und das Geklapper hört auf.
Als nächstes sollten wir uns um den Kurs kümmern. 200 Grad
sollten das sein, momentan fliegen wir in Richtung 262 Grad. Man
könnte natürlich den Joystick nach links drücken, aber wozu haben
wir denn einen Autopiloten? Man geht mit der Maus rechts oder links
auf die Anzeige unter der Überschrift "HDG" (Heading, Steuerkurs)
und klickst rum bis man 200 getroffen hat. Dann den Schalter "HDG"
anklicken und das Flugzeug geht in eine Linkskurve und richtet sich
wieder aus, wenn es 200 Grad erreicht hat. Einfach zurücklehnen,
entspannen und zusehen. Auch mal in die Aussenansicht wechseln.
![](p5.jpg)
Bald kommen die Alpen in Sicht, dafür sind 8.000
Fuß zu tief. Wir klicken also wieder rechts auf die Höhenanzeige des
Autopiloten und verstellen den Wert auf 14.900 Fuß. Warum
ausgerechnet 14.900? Weil der MS Flugsimulator die unangenehme
Eigenschaft hat, ab 15.000 Fuß Höhe die Landschaft als
verschwommenes Grau anzuzeigen. Warum weiß ich auch nicht. In echt
würde ein Verkehrsflugzeug in 30.000 Fuß Höhe fliegen, also etwa
zehn Kilometer.
![](p6.jpg)
Man muss jetzt nichts mehr tun und kann in Ruhe die Aussicht
genießen. Und mit dem Finger auf dem Weltatlas mitfahren, um
festzustellen, wo man gerade ist. Aber das muss nicht sein, der
Jumbo hat ein Navi eingebaut, das uns zeigt, wo man gerade ist. Um
das Navi anzuzeigen, klickt man auf die Satellitenschüssel und
verschiebt das Navi in die linke obere Ecke, damit man die
Instrumente noch sieht.
Oder auf der Tastatur Shift
+ 3.
![](p7.jpg)
Dann klickt man im Navi auf die Taste "TERR" (Terrain, Gelände)
und nach einiger Zeit wird der Boden unter dem Flugzeug
eingeblendet. Das hilft aber noch nicht viel weiter, man muss noch
den Zoomfaktor verkleinern, der momentan auf zehn nm steht. nm, das
sind nautische Seemeilen, eine davon ist 1,852 Kilometer. Dazu klickt
man solange auf die obere Pfeiltaste der Abteilung RNG (Range,
Reichweite) bis man bei einem Wert von 500 Meilen angelangt ist.
Mehr geht nicht. Und das wars auch schon, jetzt bekommt man eine
Landkarte angezeigt und kann leicht feststellen, wo man sich gerade
befindet, wenn man in Erdkunde nicht all zu schlecht ist.
![](p8.jpg)
Man könnte zum Beispiel eine Rechtskurve machen und die Alpen
entlang fliegen, anstatt den direkten Weg zum Meer machen. Also
Joystick nach rechts, aber nichts passiert. Auch nach links tut sich
nichts. Nach vorne oder hinten auch nicht, der Jumbo reagiert nicht
mehr. Weil nämlich der Autopilot das Kommando hat. Um eine
Rechtskurve fliegen zu können, muss man den automatischen Kurshalter
abschalten, und zwar per Klick auf die Taste "HDG". Jetzt gehts wieder, der Autopilot kümmert sich nur noch um die
Höhe. Oder einfach den angezeigten Kurs vom Autopiloten erhöhen.
Und schon beginnt der lange Flug über die Alpen, die kennen wir
aber schon aus Lektion zwei. Die Wohnung ist schon aufgeräumt, das
Geschirr abgewaschen, es gibt eigentlich nichts zu tun, als auf den
Bildschirm zu starren. Aber keine Panik, man muss nicht in
Winterschlaf verfallen. Man geht stattdessen auf Optionen >
Simulationsrate und stellt statt normal zum Beispiel 64-fach ein.
Das mag mein Flusi aber nicht, wenn der Autopilot aktiviert ist und stellt sich auf 16-fach ein. Hat
wohl etwas mit der Prozessorleistung zu tun. Auf jeden Fall geht es
wesentlich zügiger voran.
Ist die Menüleiste nicht vorhanden, macht man einen Rechtsklick auf
den Bildschirm und entfernt das Häkchen bei "Menüleiste ausblenden".
![](p9.jpg)
Am Mittelmeer angekommen schalten wir die Simulationsrate wieder
auf normal und den Höhenregler des Autopiloten auf 3000 Fuß. Berge
gibt es jetzt nicht mehr. Dann orientieren wir uns an der Landkarte
des Navis und fliegen die Küste von Frankreich und Spanien entlang
oder wechseln auch mal auf die andere Seite des Meeres nach Afrika.
Um den Sinkflug kümmert sich der Autopilot.
Man muss natürlich nicht nach Gibraltar. Wenn man lieber etwas
anderes sehen will, dann lenkt man eben dahin. Man muss auch nicht
in München starten, das geht auch in London, Rio oder Tokio. So kann
man jedenfalls mit dem Jumbo die Teile der Welt erforschen, die
einen interessieren.
![](p10.jpg)
Im nächsten Kapitel geht es dann wieder etwas nüchterner zu, und
zurück zur DC-3. Hilft nix, man muss ja auch mal den gewünschten
Flughafen finden und dort landen.
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