Lektion 6: Die Cessna 172 SP
Teil 2
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Nun müssen wir aber auch mal per Hand fliegen
lernen. Denn fliegen ist mehr, als nur Autopiloten bedienen. Dazu
lernen wir in diesem Kapitel die grundlegenden Flugeigenschaften und
Bedienungselemente der Cessna 172 SP kennen.
1. Die Trimmung
Wir starten wie gewohnt in Lübeck - muss aber nicht sein, jede
andere Stadt mit Flachland drumrum tut es auch - und lassen uns vom
Autopiloten auf 2000 Fuß Höhe bringen. Also Höhenanzeige beim
Autopiloten auf 2000 stellen, ALT anklicken (der Hauptschalter AP
geht automatisch mit an) und Vollgas geben. Die Klappen brauchen wir
nicht. Wir beobachten das Trimmrad rechts unten an der
Instrumententafel ("Pitch"). Da tut sich etwas. Beim Übergang in den
Horizontalflug bewegt sich das Rad auch wieder.
Mit dem Trimmrad verändert man den Schwerpunkt des Flugzeuges,
d.h. die Nase geht nach oben oder unten, die Maschine steigt oder
sinkt. Bedient wird das Rad mit den Tasten "ende" (Nase nach oben)
oder "pos 1" (Nase nach unten).
Der Autopilot steuert die Cessna zuerst etwas höher als 2000 Fuß
und lässt sie dann wieder leicht sinken. Sobald eine konstante
Reiseflughöhe von 2000 Fuß erreicht ist, schalten wir die
Höhenkontrolle des Autopiloten aus (Klick auf ALT). Der Autopilot
ist dann zwar noch eingeschaltet, kümmert sich aber nur noch darum,
dass die Flügel nicht unnötig rauf und runterzappeln, das tut er
immer. Das Flugzeug fliegt in konstanter Höhe weiter.
Jetzt verändern wir die Trimmung und heben die Nase nach oben
(fünfmal auf "ende" drücken). Die Cessna geht in einen leichten
Steigflug über, die Steigrate geht auf ungefähr 300 Fuß pro Minute,
erkennbar am Variometer. Wegen des Steigfluges verringert sich die
Geschwindigkeit, die Maschine sinkt wieder und wird dadurch wieder
etwas schneller. Dieses Spiel stabilisiert sich allmählich zu einem
Steigflug mit 100 Fuß pro Minute.
Fünfmaliges drücken auf "pos 1"
bringt die Cessna erst in einen leichten Sinkflug, dann geht sie
wieder in den Horizontalflug über. Nochmal zehn mal "pos 1" drücken,
und das Flugzeug geht in einen konstanten Sinkflug mit 200 Fuß pro
Minute. Man kann auch "nach Gefühl" auf der Taste bleiben, aber dann
verliert man schnell die Übersicht, wo genau die Trimmung jetzt ist.
Eine Anzeige mit irgendwelchen Werten gibt es dafür leider nicht.
Wir beenden den Sinkflug (also zehnmal "ende") und warten etwa zwei
Minuten, bis sich die Steigrate auf dem Variometer bei Null
eingependelt hat. Die Höhe sollte jetzt wieder ungefähr 2000 Fuß
betragen. Falls nicht, einfach ALT auf dem Autopiloten anklicken und
wieder ausschalten, wenn es stimmt.
Hat man längere Steig- oder Sinkflüge vor sich, ist das
verstellen der Trimmung weitaus besser, als ewig lang den
Steuerknüppel feinfühlig nach vorne oder hinten gedrückt
festzuhalten.
2. Der künstliche Horizont
Er zeigt an, in welcher Lage sich das Flugzeug befindet.
Das ist sehr hilfreich, wenn man sich gerade in einer Wolke befindet
und sich an nichts mehr orientieren kann. Für das
nächste Manöver muss die Höhenkontrolle des Autopiloten
ausgeschaltet sein.
Den Knüppel kräftig zu einem ranziehen, die Maschine steigt,
die Geschwindigkeit sinkt.
Den Knüppel loslassen und die Maschine geht in einen Sturzflug über.
Nach einiger Zeit stabilisiert sich die Cessna wieder.
Auf dem künstlichen Horizont
kann man gut beobachten wie die Cessna steigt und sinkt.
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